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Egal ob Profi-Instrument, Sammler-Objekt, Erbstück oder einfaches Schülerinstrument, für jeden begeisterten Musiker ist sein Instrument DAS Heiligtum schlechthin. Eine notwendig gewordene Reparatur möchte man deshalb unbedingt in besten Händen wissen. Nur die erforderlichen Fachkenntnisse um die richtigen Reparaturtechniken und die nötige Erfahrung erlauben es dem Instrumentenbauer, sauberste Instandsetzungen hinsichtlich Statik und Optik zu garantieren.
Egal ob Abnutzungserscheinungen und Gebrauchsspuren, statische Probleme wie Verformungen und Risse oder optische Mängel wie Kratzer oder sonstige Lackschäden, auf jedes Anliegen wird in unserer Werkstatt individuell eingegangen.
Im Folgenden werden einige klassische Reparaturbeispiele aufgezeigt. Die Liste wird ständig erweitert, daher lohnt es sich regelmäßig vorbeizuschauen… ;-) |
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Beschreibung |
Preis | | Lockere Wirbel Wirbel die dem Saitenzug nicht standhalten sind eine lästige Angelegenheit für jeden Zitherspieler. Falls nur einzelne Wirbel betroffen sind, so kann man kleine Holzstückchen im Wirbelloch beilegen oder einleimen. Meist sind jedoch gleich mehrere Wirbel betroffen, hier sind beigelegte Holzstückchen auf Dauer keine befriedigende Lösung. Der Instrumentenbauer wägt ab, ob die Wirbellöcher größer zu bohren und stärkere Wirbel zu verwenden sind oder der Wirbelstock aufwendig ausgebuchst werden muss.
Alte rostige Wirbel werden meist nicht aufgrund mangelnder Funktion sondern aus optischen Gründen ausgetauscht.
Wir verwenden Wirbel in verschieden Stärken mit rundem und flachem (alte Wienerform) Kopf, vernickelt oder brüniert (antikes Aussehen). | | | Griffbrett abziehen Durch den Fingerdruck auf den Griffbrettsaiten gräbt man im Lauf der Zeit tiefe Furchen/Kerben in die Bünde. In der Regel sind diese auf den meist gespieltesten Tönen der a- und d-Saiten. Diese Furchen haben unangenehme Nebengeräusche (Schnarren) und Intonationsverfälschungen (im Volksmund "Bundunreinheit") zur Folge. Sobald die Saite nicht mehr auf dem rundgefeilten Bund aufliegen kann, sondern in der flachen Kerbe liegt, muss das Griffbrett abgezogen werden.
Dieser Vorgang erfordert ebenso großes Geschick wie Erfahrung und sollte daher nur dem Fachmann überlassen werden. Nicht umsonst schimpfen viele Zitherspieler, dass ihr Griffbrett beim "Abziehen verschandelt" wurde. Dies ist zurückzuführen auf unsaubere Arbeitsweisen, auf nicht vorhandenes Wissen um den entsprechenden Zithertyp und -klang und auf mangelhaftes Einfühlungsvermögen in die jeweilige Spielart des Musikers. Etwa kann eine kleine Konzertzither für eine zarte Mädchenhand nie auf die gleiche Art und Weise abgezogen und eingestellt werden wie eine Kerschensteiner Zither für eine stramme Manneshand. Es gilt das Instrument auf den Spieler entsprechend einzurichten, wobei Zehntel Millimeter entscheidend sein können! | | | Neuen Saitenhalter anfertigen Falls ein alter Saitenhalter zerbröselt oder schon zu viele "Zähne" fehlen, so fertigt man einen neuen an... | | | Mechanik justieren und fetten Alte Mechaniken sind meist von hervorragender Qualität und den heute erhältlichen Modellen hinsichtlich ihrer Präzision weit überlegen. Meist sind sie jedoch stark verschmutzt, oxidiert, falsch eingestellt oder gar verbogen. In unserer Werkstatt wird jede Zither-Mechaniken beim Griffbrett-Abziehen bestens gereinigt, justiert und eingefettet. | | | Offene Stellen leimen Bei manch alten Zithern (vor allem einfachere Modelle) löst sich der Boden beim Wirbel- und Nagelstock. Hier muss der Fachmann entscheiden, ob eine einfache Leimung (Knochenleim!) dauerhaft Stabilität gewährleisten kann oder ob die Leimflächen neu angepasst werden müssen. | | | Saiten aufziehen Eines der häufigsten Themen unter Zitherspielern: Welche Saiten soll man verwenden?
Hierzu gibt es nur eine Antwort: Es gibt nicht DIE Zithersaite schlechthin, jede Saite hat Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass der Saitentyp zum Klang der Zither und zur Spielart des Musikers passt. Man kann hierbei auch negativen Eigenschaften eines Instruments gezielt entgegenwirken, z.B. kann ein hell klingendes Instrument durch dumpfe Saiten entschärft werden oder eine zu weich klingende Zither mit kernigen Saiten mehr Kraft erhalten.
Beim Aufziehen muss man Folgendes beachten:
die Saite soll sich beim Wickeln um den Wirbel niemals selbst umwickeln (notfalls abschneiden falls sie zu lang ist; Vorsicht keine Stahlsaiten mit Nylonumwicklung abschneiden!!!)Der Abstand zum Wirbelstockfurnier soll etwa 2-3mm betragen. | | | Risse spanen, lackieren und retuschieren Durch zu trockenes Raumklima (unter 40% Luftfeuchtigkeit) schwindet Holz stark und es kann leicht ein Riss im Instrument entstehen. Dieser wird vom Instrumentenbauer mit einem dünnen Holzstreifen ausgespant, lackiert und anschließend retuschiert. Mit genug Erfahrung lässt sich ein gespanter Riss dadurch unauffindbar machen ;-) | | | Schellack polieren Die alten Meister des Zitherbaus lackierten fast ausschließlich mit Schellackpolituren. Sie wussten um die hervorragenden klanglichen und zudem auch optischen Eigenschaften der Spiritus-Harzlösungen. Diese erzeugen eine leuchtende Tiefenwirkung im Holz, der Laie würde sagen "man kann ins Holz hineinschauen". Klanglich gibt es keine vergleichbaren Alternativen: jedes Spitzen-Zupfinstrument wird heute noch Schellackiert.
Leider werden in der Massenfertigung jene kunstvollen Lackiertechniken durch zeitsparende mindere Fertigspritzlacke ersetzt.
In unserer Werkstatt fertigen wir noch in bewährter Weise Schellackpolituren, egal ob vom Furnier aufbauend oder Aufpolieren und Glätten der oberen Lackschichten. | | | Saitenhalter-Zähne flicken Ein lästiges Problem bei eingesägten Saitenhaltern: es brechen durch unsachgemäßem Anstoßen leicht sog. Zähne heraus. Diese zu ersetzen erfordert großes Geschick: kleine Holzstücke exakt in der ursprünglichen Stärke müssen angepasst und zuletzt so lackiert werden, dass man die neuen Zähne nicht mehr von den alten zu unterscheiden vermag. | | | Randeinlage ersetzen Ausgebrochene Randeinlagen müssen durch gleichartige neue ersetzt werden. Oft ist es nicht leicht, gleichartiges Material aufzutreiben. Durch etwaige Tricks kann man sich jedoch auch hier helfen...
Die fehlenden Randstücke werden genau eingepasst, geleimt, exakt auf das Randniveau geschliffen und lackiert. | |
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